Der Paritätische Köln

Navigation

Zusammen für Demokratie

Für eine offene und aktive Zivilgesellschaft

5. März 2025: Die Kleine Anfrage der CDU/CSU zur „Politischen Neutralität staatlich geförderter Organisationen“ im Deutschen Bundestag stellt das verdienstvolle Engagement von zivilgesellschaftlichen Organisationen pauschal unter Verdacht und fördert Misstrauen gegenüber der gesamten Zivilgesellschaft. Der Paritätische NRW mit seinen 3.100 Mitgliedsorganisationen aus allen Bereichen der sozialen Arbeit kritisiert die parteipolitische Einflussnahme auf zivilgesellschaftliches Engagement und erklärt seine Solidarität mit den betroffenen Organisationen.

Keine Einzelfall

Die Kleine Anfrage der CDU/CSU ist kein Einzelfall. In den Parlamenten von Bund und Ländern gibt es vermehrt Anfragen verschiedener Parteien, die nicht auf eine sachliche Bewertung zielen, sondern auf Einschüchterung und das Schüren von Angst und Unsicherheit. Diese Tendenzen sind auch in NRW zu beobachten, wo die Landtagsfraktion der FDP eine Kleine Anfrage zur finanziellen Förderung politisch aktiver sogenannter Nichtregierungsorganisationen (NGOs) durch die Landesregierung gestellt hat.

Zivilgesellschaftliches Engagement ist unerlässlich

Der Paritätische NRW macht darauf aufmerksam, dass das Engagement der Zivilgesellschaft ein unerlässlicher Beitrag zu einer offenen und vielfältigen Gesellschaft ist. Es ist wichtiger denn je, dass sich eine breite Zivilgesellschaft für die Rechte marginalisierter Gruppen einsetzt. Die Arbeit dieser Organisationen und deren Legitimität dürfen in keiner Weise diskreditiert oder infrage gestellt werden. Der Landesverband unterstützt die Erklärung „Die offene Gesellschaft braucht die aktive und kritische Zivilgesellschaft!“ des Paritätischen Gesamtverbands, in der sich Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Rock deutlich zu den Angriffen auf das demokratische und bürgerschaftliche Engagement äußert. Der Paritätische NRW weist zudem auf ein gemeinsames Statement verschiedener zivilgesellschaftlicher Dachverbände hin. Das Statement betont die essenzielle Rolle gemeinnütziger Organisationen für die Demokratie. Es kritisiert politische Bestrebungen, deren Arbeit einzuschränken, ihren Status infrage zu stellen oder Fördermittel zu kürzen. Die Unterzeichnenden fordern den Schutz und die Stärkung zivilgesellschaftlichen Engagements als zentralen Bestandteil einer offenen und vielfältigen Gesellschaft.

Engagement fördern und stärken

Die offene Gesellschaft wird durch das Engagement ihrer Unterstützer*innen getragen und bereichert. Der Paritätische NRW bleibt entschlossen, alles zu unternehmen, um dieses Engagement gemeinsam mit seinen Mitgliedsorganisationen zu fördern und zu stärken.

Kampagne des Bündnisses "Zusammen für Demokratie"

Seit dem 10. Februar 2025 macht das Bündnis "Zusammen für Demokratie" mit einer deutschlandweiten Kampagne zur Bundestagswahl auf Bannern, Postern und in den sozialen Medien deutlich:

Wir setzen uns für eine Gesellschaft ein, in der Menschenrechte für alle gelten und niemand zurückgelassen wird.

Die Banner des Bündnisses werden an Kirchen, Gewerkschaftshäusern, Sportanlagen und anderen öffentlichen Orten aufgehängt.

Machen auch Sie mit!
Beteiligen Sie sich mit Ihrer Organisation und setzen Sie ein Zeichen – mit Plakaten und Bannern, die an öffentlichen Orten sichtbar platziert werden.

  • Hängen Sie Banner oder Plakate auf, fotografieren Sie sie und posten Sie die Bilder mit dem Hashtag #SieEntscheiden.
  • Verlinken Sie @zusammenfuerdemokratie in Ihren Beiträgen.
  • Machen Sie Selfies mit den Bannern oder Plakaten und teilen Sie diese auf Social Media
  • Erstellen Sie Reels oder Shorts mit Ihrer Botschaft zur Aktion.

Wer wir sind
"Zusammen für Demokratie" ist ein Zusammenschluss von 68 zivilgesellschaftlichen Organisationen. Unser gemeinsames Ziel: Demokratie und Menschenrechte verteidigen und stärken.

Banner, Poster und weiteres Material können Sie über folgenden Shop bestellen: https://shop.digitalcourage.de/. Plakate im Format DIN A 4 können Sie ab sofort bei uns in der Geschäftsstelle innerhalb der Öffnungszeiten abholen.  

Die zentrale Anlaufstelle für alle Informationen, Downloads und Beteiligungsmöglichkeiten ist die offizielle Website des Bündnisses.

Wir haben die Wahl, in welche Richtung sich unser Land entwickelt.

1. Juni 2024: Arsch huh für Demokratie | Deutzer Werft

Am 1. Juni 2024 fand in Köln eine Demonstration unter dem Motto „Arsch huh für Demokratie - Rechtsextremismus stoppen“ statt. Diese Veranstaltung, organisiert von einem breiten Bündnis, zu dem auch der Paritätische Gesamtverband gehört, zog über 10.000 Menschen zur Deutzer Werft. Die Demonstration war Teil einer größeren Kampagne, die darauf abzielt, vor den Europawahlen und den Kommunalwahlen in mehreren Bundesländern ein starkes Zeichen gegen den Aufstieg rechtsextremer Parteien zu setzen. Besonders im Fokus standen dabei die Mobilisierung von Erstwählerinnen und Erstwählern sowie die Förderung der Wahlbeteiligung für demokratische Parteien.

Die Kundgebung in Köln war ein friedliches Zusammenkommen von Menschen unterschiedlicher Altersgruppen und Hintergründe, die gemeinsam für Demokratie und gegen Rechtsextremismus eintraten. Mit Plakaten und Redebeiträgen von Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Organisationen und Initiativen wurde die Botschaft unmissverständlich klar: Rechtsextremismus hat in unserer Gesellschaft keinen Platz.

Die Veranstaltung in Köln war nicht die einzige Aktion des Bündnisses. In den kommenden Tagen und Wochen sind weitere Demonstrationen und Informationsveranstaltungen geplant, um die Bürgerinnen und Bürger zur Teilnahme an den Wahlen am 9. Juni zu ermutigen und über die Gefahren des Rechtsextremismus aufzuklären. Weitere Informationen zu den geplanten Aktionen und zur Kampagne „Rechtsextremismus stoppen“ finden Sie auf der offiziellen Website: rechtsextremismus-stoppen.de.

Ein starkes Zeichen setzen

Neben dem Paritätischen Gesamtverband gehören dem Bündnis folgende Organisationen an: Campact, der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), der Deutsche Naturschutzring (DNR), Fridays for Future, Greenpeace, die Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland, Mehr Demokratie, PRO ASYL, WWF Deutschland und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD). Zudem gibt es viele Unterstützer und Unterstützerinnen und lokale Bündnisse vor Ort. Gemeinsam stehen die Organisationen ein für eine demokratische, offene und vielfältige Gesellschaft, für Frieden und Freiheit, Vielfalt und Menschenrechte, die Wahrung der Menschenwürde, wirtschaftliche Sicherheit und soziale Gerechtigkeit. Mit den Demonstrationen in neun großen Städten sowie in vielen kleineren Städten im ganzen Land will das Bündnis die Menschen dazu aufrufen, ein starkes Zeichen gegen Rassismus und rechte Extremisten und Extremistinnen zu setzen und wählen zu gehen.

Selbst eine Demo organisieren?

Das Bündnis unterstützt Menschen, die bei sich vor Ort selbst eine Demonstration oder Aktion organisieren wollen. Es bietet zum Beispiel finanzielle Unterstützung, Mobilisierung online und offline, Plakate, Share Pics für soziale Medien und Pressekontakte. Mehr Informationen dazu gibt es unter https://www.rechtsextremismus-stoppen.de/weitere-staedte/.

3. Mai 2024: Position des Paritätischen NRW Gegen Intoleranz und Ausgrenzung

Für eine Gesellschaft der Freiheit, Gleichheit und Vielfalt

Die wachsende Zustimmung zur Partei „Alternative für Deutschland" (AfD) erfüllt uns mit großer Besorgnis. Die AfD ist in verschiedenen politischen Gremien, einschließlich Landtagen, dem Bundestag und dem Europaparlament, vertreten. Berichte über geheime Treffen zwischen AfD-Politiker*innen und Neonazis, bei denen rassistische Pläne zur Vertreibung von Millionen Menschen aus Deutschland diskutiert wurden, entsetzen uns zutiefst. Angesichts des offensiven und aggressiven Auftretens rechtsextremer Gruppen, insbesondere der AfD als ihrem parlamentarischen Arm, sehen wir die Notwendigkeit, klar und deutlich Position zu beziehen.

Wir setzen uns mit Nachdruck für ein Leben in Vielfalt ein. Wir verteidigen die Menschenwürde und die Menschenrechte und stellen uns entschieden gegen menschenfeindliches Gedankengut, wie es in der AfD und ihrer Jugendorganisation „Junge Alternative für Deutschland“ propagiert wird.

Die Vorstellung, Millionen von Menschen aus rassistischen Motiven zu entrechten und zu deportieren, Menschen die von Armut betroffen sind und Menschen mit Behinderung auszugrenzen, Suchtkranke einzusperren und Lebensentwürfe zu unterdrücken, die nicht in das archaische Familien- und Geschlechterbild der Partei passen, widerspricht unseren grundlegenden Werten. Die AfD verfolgt zudem marktradikale Ideen, die wir ebenfalls strikt ablehnen.

Unsere soziale Arbeit basiert auf einer menschenrechtsorientierten Haltung, die jede Form von Diskriminierung und Menschenfeindlichkeit ablehnt. Wir fördern die Gleichheit und Würde jedes Einzelnen gemäß den Prinzipien des Grundgesetzes. Unabhängig von Hautfarbe, Geschlecht, sozialer oder ethnischer Herkunft, Alter, Religion, Weltanschauung, sexueller Identität, materieller Situation, Behinderung oder Krankheit setzen wir uns für die Anerkennung und Wertschätzung aller Menschen ein und stehen für eine lebendige Demokratie sowie eine Kultur des wechselseitigen Respekts. Wir setzen uns vehement gegen die soziale Spaltung und Ideologien ein, die diese verschärfen. Unser Ziel ist eine solidarische Gesellschaft, in der alle Menschen gleiche Chancen erhalten und niemand aufgrund seiner sozialen oder wirtschaftlichen Situation benachteiligt wird.

Wir sind solidarisch mit unseren Mitarbeitenden, unseren Mitgliedsorganisationen und den Bürger*innen, die auf unsere Unterstützung angewiesen sind und die Auswirkungen rechtsextremer Politik besonders massiv erleben. Wir schaffen ein Arbeitsumfeld, das von Respekt, Sicherheit und Zusammenhalt geprägt ist. Gemeinsam wollen wir gegen Diskriminierung und Ausgrenzung vorgehen und für eine gerechte und inklusive Gesellschaft eintreten.

Der Paritätische NRW bekräftigt seine Ablehnung von Hetze, Ausgrenzung und Menschenverachtung. Wir stehen ein für Toleranz, Offenheit und Vielfalt. Wir betrachten es als unsere Pflicht, klar Stellung gegen jede Form von Unrecht zu beziehen und uns aktiv für eine inklusive und vielfältige Gesellschaft einzusetzen. Der Paritätische NRW fordert daher ein Verbot der AfD.

Mit dieser Positionierung unterstreichen wir unseren festen Willen, die Grundwerte unserer Demokratie zu schützen und zu fördern, sowie aktiv gegen jede Form von Diskriminierung und Ideologien der Ungleichwertigkeit vorzugehen.

21. März 2024: Menschenkette für Demokratie und Menschenrechte am Mauritiussteinweg, Innenstadt

Am 21.03.2024 riefen die im Mauritiusviertel ansässigen Wohlfahrtsverbände in der Zeit von 11.45 bis 12.00 Uhr zu einer Menschenkette auf. Diese begann am Mauritiussteinweg in der Höhe der Geschäftsstelle des SkF e.V. Köln und führte entlang der Straßenbahnschienen der Linie 9 Richtung Zülpicher Platz.

Eine weitere Route führte von der Huhnsgasse Richtung Zülpicher Platz. Die Menschenkette aus cica 200 Personen setzte ein Zeichen für Demokratie und eine vielfältige und offene Gesellschaft.

Rechtliche Hinweise für gemeinnützige Organisationen

Der Paritätische Gesamtverband hat eine Handreichung mit dem Titel „Rechtliche Rahmenbedingungen der politischen Betätigung von gemeinnützigen Organisationen“ veröffentlicht.

Handreichung als PDF

Unvereinbarkeitsbeschluss

Menschenfeindliche und rechtsextreme Positionen sowie Organisationen sind unvereinbar mit dem Paritätischen NRW.

Beschluss des Aufsichtsrats

Argumentationshilfen

Materialien zu Sozialer Arbeit im Kontext von Rechtsextremismus, Rassismus und Verschwörungsglauben – thematisch geordnet und ergänzt um Argumentationshilfen, Praxiswissen und Hinweise für verschiedene Zielgruppen.

Paritätisches Wisssensportal